
Liebe Juli Zeh, lieber Richard David Precht,
hiermit wende ich mich an Sie mit einem offenen Brief: Seit Jahren bereichern Sie als Intellektuelle mit Ihren Texten und Publikationen die Kulturlandschaft unseres Landes. Dafür schätze ich Sie sehr.
Nun aber möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich hiermit - also mit diesem Schreiben - Anspruch auf alle Ihre Einnahmen aus Buchveröffentlichungen und Honoraren der letzten zehn Jahre erhebe.
Ihren jüngsten öffentlichen Einlassungen zum Ukraine-Krieg entnehme ich, dass Sie grundsätzlich an einer Verhandlungslösung interessiert sind. Ich möchte Ihnen jedenfalls meinerseits versichern, dass ich ebenfalls ernsthaften Bemühungen zur Findung einer Lösung nicht abgeneigt bin. Ich wäre sogar bereit auf einen Teil meiner Forderungen zu verzichten. Sagen wir 50%?
Da wir bisher noch nicht in persönlichem Kontakt standen, schlage ich vor, dass wir als erste vertrauensbildende Maßnahme konkrete Schritte verabreden. Ich bin jedenfalls sehr an einer Lösung interessiert und glaube fest daran, dass wir das gemeinsam schaffen.
Um es mit Ihren Worten zu sagen: Bisher ist lediglich noch kein konzertierter Vorstoß erfolgt, um Verhandlungen auf den Weg zu bringen. Solange dies nicht der Fall ist, kann nicht davon ausgegangen werden, dass eine Verständigung unmöglich ist.
Damit wir die Sache schnell vom Tisch kriegen, beziffern Sie bitte die Höhe Ihrer Einnahmen der vergangenen zehn Jahre und machen Sie gerne einen Vorschlag für Ort und Zeit der ausstehenden Verhandlungen. Im Gegenzug lasse ich Ihnen per Direktnachricht meine Bankverbindung zukommen. Bargeld akzeptiere ich natürlich ebenfalls. Die Modalitäten der Übergabe sollten wir dann aber zeitnah verabreden.
An mir soll es nicht scheitern.
Mit bestem Dank im Voraus und freundlichen Grüßen,
Ihr Jens-Martin Rode